Heimlicher Ausflug
Glutrot versank die Sonne hinter den sanft geschwungenen Hügeln. Die grünen Hänge waren in ein überirdisches Licht getaucht und eine sommerlich laue Brise wehte den Klang von Musik herüber.
Seufzend pustete Lisbeth die Kerze aus und zog sich von der Veranda ins Innere des Hauses zurück.
Hier wohnte sie zusammen mit ihren Eltern, ihrer Großmutter und ihren beiden kleinen Geschwistern.
Heute Abend war Tanz auf dem großen Dorfplatz, doch der Vater hatte ihr verboten, dort hinzugehen. Das war so ungerecht. Die Töchter der anderen Bauern durften auch dort hingehen und auch Charlie würde dort sein. Alles war so schrecklich.
Vor dem Herd saß ihre Familie versammelt. Der Vater zog gedankenverloren an seiner Pfeife, die Mutter und Großmutter waren dabei Socken zu stopfen. Tim und Stella rannten um den großen Esstisch herum und spielten Fangen.
Lisbeth standen die Tränen in den Augen. Sie war nun fünfzehn Jahre alt und hatte in ihrem Leben noch fast nichts erlebt. Jedes Jahr wieder vertröstete der Vater sie auf das nächste Jahr. Wenn sie erst etwas älter sei, dann dürfe auch sie zum Dorffest gehen. Ein bisschen älter, das war doch lächerlich. Alle anderen Mädchen in der Nachbarschaft waren bereits alt genug in den Augen ihrer Väter, nur Lisbeth nicht.
In der hinteren Ecke des Hauses stand der Bottich mit kaltem Wasser. Lisbeth ging geradewegs darauf zu, ohne ihre Familie auch nur eines Blickes zu würdigen. Schnell machte sie sich etwas frisch und ging dann in das hintere Zimmer, in dem sie gemeinsam mit ihren beiden Geschwistern schlief. Auf die verwunderten Blicke ihrer Familie erwiderte sie, sie sei müde.
Schnell kroch Lisbeth unter das Laken. Im Haus herrschte eine erdrückende Hitze und schon nach kurzer Zeit strampelte sie entnervt die Decke weg.
Sie musste heute Abend einfach zum Dorffest gehen. Charlie, der Sohn des Nachbarn hatte sie heute morgen, als sie auf der Wiese die Kühe gehütet hatte, gefragt, ob sie auch zum Dorffest kommen würde. Natürlich hatte sie zugesagt, denn sie wusste ganz genau, dass sie nicht die einzige war, die Charlie toll fand. Und dann hatte der Vater es ihr verboten. Wie konnte er nur?
Wütend stampfte Lisbeth mit den Füßen in die Decke. Wenn sie heute nicht da wäre, würde sich ein anderes Mädchen Charlie schnappen. Obwohl nein, das würde er nicht machen. er ahtte ja schließlich SIE gefragt, ob sie auch kommen würde.
Lisbeth fasste einen Plan. Sie würde heute Nacht zum Dorffest gehen, ohne das irgendjemand etwas merken würde. Sie würde warten bis ihre Familie schlief und sich dann aus dem Haus schleichen. Sollten ihre Geschwister wach werden, dann würden diese denken, sie ginge einfach nur zur Toilette und sofort wieder einschlafen. Nur ein Problem gab es: Was sollte sie ihrem Vater sagen, wenn einer der anderen Bauern ihm erzählen würde, dass er seine Tochter auf dem Dorffest gesehen hatte.
Doch auch dafür fand sie eine Lösung. Im Dorf gab es ein Mädchen, dass Lisbeth sehr ähnlich sah. Sie würde einfach behaupten, die Männer hätten zuviel getrunken und sie mit diesem Mädchen verwechselt.
Ungeduldig wartete sie, bis ihre Familie endlich ins Bett gegangen war. Leise schlich sie sich aus dem Bett und horchte eine Minute lang, ob irgendjemand sich rührte. Sie schnappte sich ihr Kleid und ihre Sandalen undund huschte durch die Tür ins Freie. Schnell streifte sie sich das Kleid über und machte sich auf den Weg.
Als sie unterwegs war, war sie froh, dass der Weg sie nicht durch den Wald führte und sie legte trotzdem noch etwas an Tempo zu. Die Nacht war wunderbar lau und Lisbeth konnte die Musik und die Stimmen nun schon immer deutlicher hören. Sie bog um die Ecke und stand endlich vor dem großen Marktplatz. Die Leute waren ausgelassen am Feiern und Lisbeth erkannte sofort bekannte Gesichter. Doch sie konnte nirgends Charlie entdecken. Wo konnte er denn bloß sein? Suchend guckte sie sich um und da sah sie ihn. Ihre Beine wurden schwach und ihr Herzschlag setzte einen Moment lang aus. Doch, das war ganz sicher Charlie und das Mädchen in seinen Armen, das ihn stürmisch mit Küssen übersäte war niemend anderes, als ihre beste Freundin. Lisbeth schossen die Tränen in die Augen. Mit klopfendem Herzen drehte sie sich um und lief den ganzen langen Weg nach Hause zurück. Wie dumm sie gewesen war. Wegen eines Jungen hatte sie ihre Familie hintergangen. Aus Scham weinte sie gleich noch ein bisschen doller. Als sie am Tor ankam mahnte sie sich zur Ruhe, zog sich hastig um und schlich sich ins Bett. Dort weinte sie sich leise in den Schlaf...
Seufzend pustete Lisbeth die Kerze aus und zog sich von der Veranda ins Innere des Hauses zurück.
Hier wohnte sie zusammen mit ihren Eltern, ihrer Großmutter und ihren beiden kleinen Geschwistern.
Heute Abend war Tanz auf dem großen Dorfplatz, doch der Vater hatte ihr verboten, dort hinzugehen. Das war so ungerecht. Die Töchter der anderen Bauern durften auch dort hingehen und auch Charlie würde dort sein. Alles war so schrecklich.
Vor dem Herd saß ihre Familie versammelt. Der Vater zog gedankenverloren an seiner Pfeife, die Mutter und Großmutter waren dabei Socken zu stopfen. Tim und Stella rannten um den großen Esstisch herum und spielten Fangen.
Lisbeth standen die Tränen in den Augen. Sie war nun fünfzehn Jahre alt und hatte in ihrem Leben noch fast nichts erlebt. Jedes Jahr wieder vertröstete der Vater sie auf das nächste Jahr. Wenn sie erst etwas älter sei, dann dürfe auch sie zum Dorffest gehen. Ein bisschen älter, das war doch lächerlich. Alle anderen Mädchen in der Nachbarschaft waren bereits alt genug in den Augen ihrer Väter, nur Lisbeth nicht.
In der hinteren Ecke des Hauses stand der Bottich mit kaltem Wasser. Lisbeth ging geradewegs darauf zu, ohne ihre Familie auch nur eines Blickes zu würdigen. Schnell machte sie sich etwas frisch und ging dann in das hintere Zimmer, in dem sie gemeinsam mit ihren beiden Geschwistern schlief. Auf die verwunderten Blicke ihrer Familie erwiderte sie, sie sei müde.
Schnell kroch Lisbeth unter das Laken. Im Haus herrschte eine erdrückende Hitze und schon nach kurzer Zeit strampelte sie entnervt die Decke weg.
Sie musste heute Abend einfach zum Dorffest gehen. Charlie, der Sohn des Nachbarn hatte sie heute morgen, als sie auf der Wiese die Kühe gehütet hatte, gefragt, ob sie auch zum Dorffest kommen würde. Natürlich hatte sie zugesagt, denn sie wusste ganz genau, dass sie nicht die einzige war, die Charlie toll fand. Und dann hatte der Vater es ihr verboten. Wie konnte er nur?
Wütend stampfte Lisbeth mit den Füßen in die Decke. Wenn sie heute nicht da wäre, würde sich ein anderes Mädchen Charlie schnappen. Obwohl nein, das würde er nicht machen. er ahtte ja schließlich SIE gefragt, ob sie auch kommen würde.
Lisbeth fasste einen Plan. Sie würde heute Nacht zum Dorffest gehen, ohne das irgendjemand etwas merken würde. Sie würde warten bis ihre Familie schlief und sich dann aus dem Haus schleichen. Sollten ihre Geschwister wach werden, dann würden diese denken, sie ginge einfach nur zur Toilette und sofort wieder einschlafen. Nur ein Problem gab es: Was sollte sie ihrem Vater sagen, wenn einer der anderen Bauern ihm erzählen würde, dass er seine Tochter auf dem Dorffest gesehen hatte.
Doch auch dafür fand sie eine Lösung. Im Dorf gab es ein Mädchen, dass Lisbeth sehr ähnlich sah. Sie würde einfach behaupten, die Männer hätten zuviel getrunken und sie mit diesem Mädchen verwechselt.
Ungeduldig wartete sie, bis ihre Familie endlich ins Bett gegangen war. Leise schlich sie sich aus dem Bett und horchte eine Minute lang, ob irgendjemand sich rührte. Sie schnappte sich ihr Kleid und ihre Sandalen undund huschte durch die Tür ins Freie. Schnell streifte sie sich das Kleid über und machte sich auf den Weg.
Als sie unterwegs war, war sie froh, dass der Weg sie nicht durch den Wald führte und sie legte trotzdem noch etwas an Tempo zu. Die Nacht war wunderbar lau und Lisbeth konnte die Musik und die Stimmen nun schon immer deutlicher hören. Sie bog um die Ecke und stand endlich vor dem großen Marktplatz. Die Leute waren ausgelassen am Feiern und Lisbeth erkannte sofort bekannte Gesichter. Doch sie konnte nirgends Charlie entdecken. Wo konnte er denn bloß sein? Suchend guckte sie sich um und da sah sie ihn. Ihre Beine wurden schwach und ihr Herzschlag setzte einen Moment lang aus. Doch, das war ganz sicher Charlie und das Mädchen in seinen Armen, das ihn stürmisch mit Küssen übersäte war niemend anderes, als ihre beste Freundin. Lisbeth schossen die Tränen in die Augen. Mit klopfendem Herzen drehte sie sich um und lief den ganzen langen Weg nach Hause zurück. Wie dumm sie gewesen war. Wegen eines Jungen hatte sie ihre Familie hintergangen. Aus Scham weinte sie gleich noch ein bisschen doller. Als sie am Tor ankam mahnte sie sich zur Ruhe, zog sich hastig um und schlich sich ins Bett. Dort weinte sie sich leise in den Schlaf...
stephaniew - 8. Feb, 11:48